Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Stoppt das Töten von Frauen*

Gemeinsam mit dem Erfurter Netzwerk gegen häusliche Gewalt, dem Frauen*kampfstagsbündnis sowie weiteren zahlreichen Organiationen haben wir am 25.11. um 17 Uhr auf dem Erfurter Fischmarkt ein Zeichen gesetzt. 

Mit einer Kerzenaktion haben wir all jenen Frauen* gedacht, die verletzt, gedemütigt oder sogar getötet wurden. Jedes Licht brannte symbolisch für unsere Nachbar*in, Freund*in, Kolleg*in, Schwester*, Mutter* oder Tochter*…die hier in Erfurt von Gewalt betroffen ist.

Mehr Informationen zum Internationalen Tag gegen Frauen* und zu Gewalt gegen Frauen*:

Am 25. November 1960 wurden die drei Schwestern Mirabal vom militärischen Geheimdienst der Dominikanischen Republik brutal ermordet. Monatelang waren sie gefoltert worden, weil sie Widerstand gegen den Diktator Truijillo geleistet hatten.

1981 erinnerten lateinamerikanische und karibische Feminist*innen auf einem ersten Treffen an das Schicksal der drei Schwestern und erklärten ihren Todestag zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Ende 1999 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den 25. November zum „Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen“ zu erklären. Seither wird an diesem Tag alljährlich durch weltweite Aktionen auf die gegen Frauen* ausgeübte Gewalt aufmerksam gemacht.

Dass auch 20 Jahre nach der Einführung des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen* die Thematik keineswegs an Aktualität verloren hat, zeigt bspw. die Thüringer Polizeistatistik von 2018. Von 2940 erfassten Fällen häuslicher Gewalt in Thüringen insgesamt, waren in 2323 Fällen Frauen* und Mädchen* betroffen.
Sexualisierte Gewalt gegen Frauen* wurde in Thüringen 2018 in 210 Fällen aufgenommen.
2017 verzeichnete das BKA deutschlandweit fast 140 000 Fälle von Beziehungsgewalt, wobei 80% der Opfer weiblich waren. 364 versuchte Morde an Frauen* durch ihre (Ex-)Partner wurden 2017 erfasst. Mindestens 147 Frauen kamen dabei ums Leben. Diese Fälle, in denen eine Frau* durch Gewalt, die von einem Mann aus dem nächsten Umfeld ausgeübt wird, ums Leben kommt, werden als Femizide bezeichnet.  
Und dies sind nur die polizeilich erfassten Fälle. Die Dunkelziffern werden deutlich höher geschätzt – Terre des Femmes geht bspw. davon aus, dass nur ca. 5% der Fälle von sexualisierter Gewalt überhaupt angezeigt werden.

Auch 2019 – 20 Jahre nach dem Mord an den drei Schwestern Mirabal – passiert jeden Tag Gewalt gegen Frauen*. Menschen werden in unserer patriarchalen Gesellschaft aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert. Insbesondere betroffen von Gewalt sind auch Trans* und Interpersonen.

Unterstützt auch den Aufruf von Prof. Christina Wolff gegen Femizide:

www.change.org/p/stoppt-das-töten-von-frauen-savexx-bmfsfj-bmjv-bund

Das Sternchen * verdeutlicht, dass Geschlecht sozial konstruiert ist und wird.