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PiG: Vom Rückepferd und der nachhaltigen Nutzung

Wenn das Leben der Bäume endet, beginnt die Nutzung des Holzes. Wir haben den Wald und seine Nutzung...

Politik im Grünen- vom Rückepferd und der nachhaltigen Nutzung des Waldes

Wenn das Leben der Bäume endet, beginnt die Nutzung des Holzes. Wir haben den Wald und seine Nutzung als spannenden Anlass genommen, mit Verantwortlichen aus Politik und Vertretern von ThüringenForst ins Gespräch zu kommen.

Insbesondere die Entnahme von Holz, von der Fällung bis zum Abtransport, erhitzt immer wieder die Gemüter. Gemeinsam mit den Verantwortlichen haben die NaturFreunde eingeladen, eine Vergangenheits-, Gegenwarts- und Zukunftsmethode zu erleben. Die Rückung von gefällten Stämmen per Pferd, rückt dabei wieder in das Bewusstsein für einen nachhaltigen, umweltverträglichen und wirtschaftlichen Abtransport von gefällten Stämmen. Für diese Bewusstseinsstärkung steht in Zukunft zudem Arbeitszeit für die Bildung für nachhaltige Entwicklung im Revier Possen zur Verfügung.  

Dabei begleiteten die zahlreichen Interessierten aus der Region Antje Hochwind, Landrätin des Kyffhäuserkreises, Uli Klüßendorf und seine Kollegen vom Forstamt Sondershausen, Dorothea Marx, Vizepräsidentin des Thüringer Landtags, und Steffen Kühnelt von der Interessengemeinschaft Rückepferde.

Die Demonstration hat deutlich gemacht: Pferde und Schlepper stehen nicht in Konkurrenz zueinander. Mit fachkundigem Personal zu Fuß und Huf, gut aufeinander abgestimmte Arbeitsprozesse und entsprechenden Rückegasse bis 40 m Breite ist das Pferd ein sinnvoller Baustein zur Maschinen gestützten Entnahme. Insbesondere bei besonders schützenswerten Flächen, verdichtungsempfindlichen Böden und der Einzelstammentnahme im Bestand, findet das Rückepferde verstärkte Einsatzfelder. Das Pferd ist dabei kein nostalgischer Partner von Enthusiasten, sondern vielmehr ein Arbeitspartner, der den Anforderungen der Natur- und Forstwirtschaft gerecht wird.[1] Der empfindliche Waldboden wird durch die Hufe auf nur sehr kleine Fläche verdichtet und erfährt keine längerfristige Verformung wie bei den meisten maschinengestützen Anwendungen. Die sonst regelmäßig im Wald verlaufenden und befahrenen Gassen, verstärken das Risiko von Erosion und unterbrechen längerfristig das Bodengefüge und das Bodenleben.

Zudem haben Untersuchungen gezeigt, dass bei hufgestützten Rückungen die Stämme nachweislich weniger Schaden nehmen.[2] Ob vom leichten Kaltblut wie dem  Freiberger aus der Schweiz, bis zum schweren Warmblut des Alt-Württemberger, die gezüchteten Pferderasse sind ein Spiegelbild der Landschaft, in der sie arbeiten. Uns hat ein Thüringer Warmblut sein Können im Buchenmischwald des Possens gezeigt. Das Know How ist vielerorts noch vorhanden, will man es jedoch fit für die Zukunft machen, braucht es jetzt eine aktive Einbindung, Qualifizierung und Förderung.

 

 [1] Wirth, J. (..):Pferde in der modernen Forstwirtschaft- Vergleich von Leistung und Pfleglichkeit zwischen Pferd und Seilschlepper beim Vorliefern von Fichten – Vollbäumen. Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg

2 Wahrenburg, W. (Ed.). (2011). Pferd und Umwelt: Materialien, Hintergründe und Positionen. Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e. V.


 

 

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